Der SterNhimmel

im April 2024

Den Großen Wagen kennen sicherlich die meisten. Doch dass dieser ein Asterismus – also kein offizielles Sternbild – und Teil eines anderen Sternbilds ist, nämlich des Großen Bären, wissen nur wenige. Aktuell steht dieser direkt über unseren Köpfen und bietet die ideale Gelegenheit, einmal genau beobachtet zu werden und ihn in seiner Gesamtheit zu erfassen. Kopf und Tatzen des Großen Bären werden allerdings von eher lichtschwachen Sternen markiert, sodass sie für Ungeübte nicht leicht auszumachen sind.

Während der Große Wagen emporsteigt, bereitet sich sein Gegenüber, das Himmels-W der Kassiopeia, auf ihre untere Kulmination vor.

Der Löwe mit Hauptstern Regulus, Leitsternbild des Frühlings, springt zur Standardbeobachtungszeit (24 Uhr am 1. bzw. 23 Uhr am 15.) gerade über die Nord-Süd-Linie und ist leicht zu finden. Sein auffälliges Sternentrapez deutet den Rumpf der Großkatze an, während ein weiteres kleines Trapez „rechts oben“ den Kopf des Löwen markiert. Nördlich des Löwen bzw. südlich der Tatzen des Großen Bären liegt der unscheinbare Kleine Löwe.

Währenddessen verlassen im Westen die Wintersternbilder nun die Himmelsbühne. Sirius im Großen Hund ist bereits unter den Horizont gesunken; der markante Orion sowie der Stier mit seinem roten Hauptstern Aldebaran befinden sich noch im Untergang. Hoch im Westen sind außerdem noch die Zwillinge zu erkennen. Zwischen ihnen und dem Löwen steht unscheinbar das Sternbild Krebs.

Als auffälliges Lichtlein im Südwesten fällt Prokyon im Kleinen Hund auf, während halbhoch im Nordwesten noch der Hauptstern des Fuhrmanns, Kapella, zu sehen ist.

Hoch im Südosten fällt ein orange-roter Stern ins Auge. Dabei handelt es sich um Arktur, den Hauptstern im Sternbild Bootes. Übersetzt heißt Arktur so viel wie Bärenhüter, was aus dem täglichen Lauf der Sterne ersichtlich wird: Hier folgt er stets dem Großen Bären und treibt ihn vor sich her und um den Polarstern herum. Unscheinbar südlich der Deichsel des Großen Wagens tummeln sich die Jagdhunde. Bei ihnen handelt es sich um ein neuzeitliches Sternbild, das nicht im Altertum bekannt war. Im Südosten erstreckt sich die Jungfrau über den Himmel. Ihr hellster Stern Spica fällt durch eine bläuliche Färbung auf.

Zusammen bilden Regulus, Arktur und Spica das Frühlingsdreieck, das sich in die jahreszeitlichen Asterismen von Sommerdreieck, Herbstviereck und Wintersechseck einreiht.

Südlich der Jungfrau lassen sich mit etwas Übung auch noch der Rabe und der Becher finden, während im Nordosten bereits Herkules über den Horizont geschritten ist.

Nach seiner Abendsichtbarkeit im vergangenen Monat hat sich Merkur inzwischen vom Himmel verabschiedet und bleibt unbeobachtbar.

Auch unsere innere Nachbarin Venus hat sich vom Morgenhimmel zurückgezogen und bleibt unbeobachtbar.

Mars wechselt am 24. aus dem Wassermann in die Fische und nähert sich dem Himmelsäquator an. Eine Morgensichtbarkeit ist allerdings nicht drin; Mars bleibt unbeobachtbar.

Riesenplanet Jupiter wandert rechtläufig durch den Widder und wechselt am 28. in den Stier. Er gibt seine Abschiedsvorstellung und wird Mitte Mai schließlich von der Sonne am Himmel eingeholt. In diesem Monat ist er allerdings noch in der Abenddämmerung sichtbar. Seine Untergänge verfrühen sich von 23:04 Uhr am Monatsersten auf 22:26 Uhr am 15. und 21:46 Uhr am 30.

Ebenfalls rechtläufig, jedoch im Sternbild Wassermann, wandert Saturn über den Himmel. Er kann bei guten Sichtbedingungen noch tief in der Morgendämmerung erspäht werden. Am 1. erfolgt sein Aufgang um 6:17 Uhr; am 30. steigt er bereits um 4:29 Uhr über den Horizont.

Uranus, rechtläufig im Widder, nähert sich seiner Konjunktion mit der Sonne und zieht sich vom Abendhimmel zurück. Mit lichtstarker Optik kann der grünliche Planet allerdings noch entdeckt werden. Seine Untergänge verfrühen sich von 23:24 Uhr am 1. auf 22:33 Uhr zur Monatsmitte und 21:39 Uhr am 30.

Neptun stand im letzten Monat in Konjunktion mit der Sonne und kann sich noch nicht aus den Strahlen der Sonne befreien. Er bleibt unbeobachtbar.